
Das Kreuzdarmbeingelenk: Eine häufig übersehene Ursache für chronische Rückenschmerzen. Chronische Rückenbeschwerden sind zur Volkskrankheit geworden. Schmerzen im unteren Lendenwirbelsäulenbereich sowie Schmerzen in einem oder beiden Beinen sind hier die häufigsten Beschwerden. Über 25% dieser Beschwerden werden oft fälschlicherweise dem Wirbel oder der Bandscheibe zugeschrieben und leider immer wieder zu häufig ohne Erfolg operiert.
Dabei liegen die Beschwerden oft nicht an der Wirbelsäule selbst, sondern im Bereich des Kreuzdarmbeingelenkes (Iliosakralgelenk, kurz ISG).Typisch sind hier ein- oder beidseitige Beschwerden über dem Gesäß, der Hüfte bis in die Leiste ziehend sowie in die Beine ausstrahlend. Das ISG ist das größte Wirbelsäulengelenk und liegt zwischen Kreuzbein und Darmbein. Es ist ein „echtes“ Gelenk, d.h. es kann sich wie jedes Gelenk degenerativ verändern und chronische Beschwerden verursachen. Eine genaue chirotherapeutische Untersuchung, zusammen mit Schmerzinjektionen in das Gelenk, bestätigen die Diagnose. Als Therapiemöglichkeiten sind hier physio- und chirotherapeutische Maßnahmen sowie Infiltrationen unter Röntgen hilfreich. Bei fortgeschrittener Arthrose oder Instabilität („Wackelgelenk“) hilft jedoch oft nur eine Versteifung.


Sie sehen in den Abbildungen das iFuse Implantat System. Dies ist ein neuer Ansatz zur Versorgung des ISG-Syndroms, der im Gegensatz zur klassischen offenen Versorgung einfacher und minimal invasiv durchgeführt wird.Die Operation dauert etwa 45 min. und ist risikoarm. Der Erfolg dieser Operation liegt bei 90%. Nach der Operation kann keine eingeschränkte Beweglichkeit der Patienten festgestellt werden. Zusammenfassend muss gesagt werden, dass Beschwerden im unteren Rückenbereich oft fehldiagnostiziert und falsch behandelt werden. Nur durch eine genaue chirotherapeutische Untersuchung kann hier die Ursache festgestellt werden. Insbesondere das ISG wird als Ursache der Beschwerden immer noch verkannt und falsch behandelt. Bei einer richtigen Stufentherapie des ISG kann eine Vollbelastung ohne Schmerzen erreicht werden.