Quantcast
Channel: Gesundheitsberatung AT » Artikel Becker
Viewing all articles
Browse latest Browse all 9

Chronische Rückenschmerzen nach Wirbelsäulenoperationen

$
0
0
hydrogel

- durch geeignete prophylaktische Maßnahmen vermeidbar! Chronische Schmerzen treten nach Wirbelsäulenoperationen leider immer wieder auf . Die Häufigkeit liegt z.B. nach Bandscheibenoperationen bei 15 – 40% aller Patienten. Ursache für ein Versagen der Wirbelsäulenoperation (failed back surgery syndrome) sind neben einer falschen Indikation
  1. Entzündung
  2. Blutung
  3. Verletzung der Rückenmarkshaut (Dura) und
  4. vor allem Vernarbungen
Diese treten bei jeder Wirbelsäulenoperation auf.
Wenn eine Narbe den Nerv und die Dura einschließt, kommt es bei jeder Bewegung zu Schmerzen. Auch eine Wirbelsäulenversteifung kann diese Schmerzen nicht lindern, da zum einen durch eine erneute Operation wieder mehr Narben auftreten, zum anderen das Rückenmark mit der Dura im gesamten Verlauf weiter beweglich bleibt.
Diese Komplikationen können allerdings vermieden werden. Einerseits sollte die Indikation zur Wirbelsäulenoperation genau gestellt werden und andererseits sollten die Patienten vor der Operation immer eine unabhängige Zweitmeinung einholen. Hinsichtlich des Verfahrens haben leider mikrochirurgische Verfahren bis heute gegenüber offenen Verfahren keinen Unterschied in der Vernarbungsrate gezeigt. Deshalb ist es wichtig, zusätzliche Risikofaktoren einer Vernarbung wie Blutung und Duraverletzung zu minimieren. Prophylaktisch hat sich seit Jahren der Einsatz eines biologischen Schutzgels  zur Verhinderung der Vernarbung bewährt. Dieses führt dazu, dass eine Narbe, die immer bei der Wundheilung einstehen muss, nicht in Nähe der Nervenstrukturen kommt. Diese Schutzschicht wird nach Abschluss der Vernarbung vom Körper abgebaut und die Nervenstrukturen bleiben beweglich. In der Neurochirurgie werden bei Kopfoperationen diese Techniken bereits routinemäßig eingesetzt. Hier die Wirkungsweise postoperativ in Grafiken. (Bildquelle: Covidien)
Erklärung: Innerhalb der ersten Wochen entsteht im Operationsgebiet eine Narbe. Diese kommt jedoch nicht in Kontakt mit dem Nerv, da um den Nerv eine Schutzschicht eingebracht wird (blau).
[nggallery id=6] Weiterhin hat der vorbeugende Einsatz dieser Materialien den Vorteil, dass die Schmerzen nach der Operation vermindert sind. Unsere Arbeitsgruppe konnte in einer Studie nachweisen, dass Patienten nach mikrochirurgischen Bandscheibenoperationen signifikant weniger Schmerzen haben, wenn eine Vernarbungsprophylaxe während der Operation eingesetzt wird. Unsere Zentren wenden diese vorbeugende Maßnahme bei allen Patienten routinemäßig ohne Aufpreis an und somit können Patienten nach Bandscheibenoperationen und Nervenentlastungsoperationen (Dekompressionen) in der Regel maximal nach einer Nacht im Krankenhaus entlassen werden. Diese Patienten sind zudem früher rehabilitationsfähig und können früher wieder in ihr normales Leben zurückkehren. Ebenso wird nach Versteifungsoperationen eine solche zusätzliche Maßnahme routinemäßig eingesetzt, um die Patienten früher nach Hause entlassen zu können und Vernarbungen um die Nerven zu vermeiden. In der Medizin ist es besonders sinnvoll prophylaktische Maßnahmen zu verwenden, um Krankheiten oder Folgeschäden zu vermeiden. Der Gesetzgeber erkennt dies immer mehr an und unterstützt dieses Vorgehen. Die Anwendung eines biologischen Materials zur Vorsorge einer Vernarbung nach Operation ist somit als vorbeugende Maßnahme zu sehen, die Schmerzen vermindert, einen schnelleren Wiedereintritt in ein normales Leben ermöglicht und somit Folgeoperationen vermeiden hilft.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 9